Von geschützten
Buchten mit weissem Puderstrand im Nord-Osten über unbebaute Strände mit wilden
Atlantik-Wellen, vorgelagerten Inseln mit karibisch-kristall-klarem Wasser, bis
zum Fischerdorf mit Sonnenuntergang und Restaurant im Süden - Floripa bietet einfach
alles. Das macht den Ruf der Insel als "Sylt" der Südamerikaner aus.
So finden sich auch
die unterschiedlichsten Nationalitäten und einen Strand für jeden Geschmack.
Brasilianische Websites gibt es reichlich, die die Vorzüge der verschiedenen
Strände beschreiben.
Hier eine kleine
Zusammenfassung von Süd - der kälteren Region - nach Nord-Ost - dem
Touristen-Paradies a la Rimini.
Pantano do Sul
Das kleine Fischerörtchen
im Süden besticht durch seine pittoreske Atmosphäre. Hier ist man mitten drin
im normalen Treiben der Locals. Die Bucht ist lang gestreckt und gut geschützt,
deshalb ist dort der Fischerhafen ganz natürlich. Eine Seltenheit in Brasilien:
durch die Lage kann man hier ganz romantisch die Sonne im Meer versinken sehen.
Dazu gibt es viele kleine nette Restaurants
zum Abendessen.
Von dort aus gelangt
man auch zum nächsten Strand:
Lagoinha do Leste
Nur über eine kleine Wanderung von ca.
einer Stunde durch den Dschungel übern Berg zu erreichen (feste Schuhe!),
völlig naturbelassen ohne Bebauung. Das ist das einsame Stranderlebnis pur.
Gelegentlich findet
man hier gestrandete Pinguine.
Man kann auch aus
dem Norden per Boot an diesen Strand gelangen, aber die kleine Wanderung lohnt
sich. Wasser mitnehmen nicht vergessen, gibt's im Supermarkt in Pantano do Sul.
Riberao da Ilha und Naufragados
Im Südosten hin zur
Meerenge Baia Sul zum Festland gelegen, ist dort das Meer ruhig und nicht tief.
An beiden Stränden gibt es historische Monumente aus der frühen
Kolonialisierungszeit, bis zurück ins 16.Jh., und in Riberao gibt es ein
schönes historisches
Altstädtchen, das auf die erste richtige Siedlung durch Europäer zurückgeht
aus der Mitte des 18.Jh. Auch hier empfiehlt sich ein Ausflug mit Abendessen,
denn es gibt lokale Austernzucht und ausgezeichnete Fisch-Restaurants.
Naufragados
(wörtlich: Schiffbrüchige) erreicht man ebenfalls nur per Boot oder Wanderung,
um das Fort aus dem 19.Jh. bewundern. Seinen Namen hat der Strand in der Tat,
weil dort in der Kolonial-Zeit Schiffbrüchige angeschwemmt wurden.
Praia do Matadeiro, Amaracao
Im Westen fährt man
an den Atlantik-Stränden Matadeiro und Amaracao und der Lagoa
de Peri vorbei Richtung belebteren Norden. Hier habe ich noch nie Kiter
gesehen, oder geeignete Bedingungen vorgefunden.
Ein kleiner
Zwischenstopp am Mirante Moro
das Pedras lohnt sich - für ein leckeres Caldo
de Cana - frisch gepresster Zuckerrohr-Saft.
Campeche, Novo Campeche und Praia Joaquina
Eigentlich ist der
Strand von Campeche bis Joaquina eine einzige lang gezogene Traumbucht.
Am beliebten Zugang
in Campeche in einem kleinen Cul de Sac gibt es
genügend (bezahlte und bewachte) Parkplätze und Strandbuden mit Bikinis,
Tüchern, Eiscreme, dem besten Acai und zwei Restaurants mit Fischgerichten.
Wenn man von dort
Richtung Süden läuft, wird der Strand breit und das Wasser ruhig: sehr beliebt
bei den Locals. Hier gibt es Surfschulen, aber mit Kiten wäre ich vorsichtig,
denn dort ist Windabdeckung und man sollte achtsam keine Badegäste belästigen mit
unbeherrschten Kitemanövern Hinter der Dünenlandschaft verbergen sich
Ferienhäuser: alle kleineren Strassen des Wohngebietes haben auch leichten
Zugang durch Dünen und Mangroven.
Von diesem Zugang
nur wenige Schritte nach Norden läuft bereits eine super Welle, und bei Südwind
ist es hier sehr gut kitebar.
Man teilt sich hier die
Welle mit einigen Locals, aber voll wird es nie. Mutige können einen
Kite-Ausflug auf die gegenübergelegene kleine Trauminsel Ilha do Campeche wagen:
in 10 mins ist man an der Spitze der Insel angekommen: der Sandstrand liegt
jedoch sehr windgeschützt, und gilt als karibik-gleiches Traumziel wegen seines
türkisblauen Wassers. Vorsicht also beim Anlanden. Alternativ fahren Gummiboote
vom Strand oder aus Barra
da Lagoa
Weiter Richtung
Norden ist das Neubaugebiet Novo Campeche, das ebenfalls Zugänge durch die Dünen bietet. Hier
gibt es keine Strandbuden, aber Traumstrand satt. Bei Flut wird hier der Strand
schmal und die Startplätze schwierig. Bei Südwind am Wochenende ist das der
Kitespot auf der Insel schlechthin und man tummelt sich schon mal zu 15-20
(echt voll, nicht?) Die
Welle ist etwas anspruchsvoller, weil steiler als im Süden des Strandes.
Weil der Spot von beiden Seiten aus gut belüftet ist, geht's auch bei Nordwind,
aber nicht so schön, weil die Ilha etwas abdeckt.
Es gibt keine
designierten Parkplätze, aber vor den Häusern des gut bewachten Neubau-Gebietes
ist es sehr sicher!
Mein bevorzugter
Platz - auch wenn das Wohngebiet vielleicht etwas seelenlos ist.
Joaca, wie die
Brasiliener liebevoll zu Praia Joaquina
sagen, ist zu Fuss über den Strand zu erreichen, weil es das nördlichste Ende
ist, in das Campeche übergeht. Für einen Zugang per Auto muss man ein ganzes
Stück über die Insel Richtung Lagoa fahren und dann an der Lagune vorbei.
Dann gibt es auch hier einfachen Zugang, mit Parkplätzen,
die aber am Wochenende auch schnell voll werden. Denn Joaca ist sehr
beliebt: es gibt viele Restaurants
mit Blick auf das spektakuläre Geschehen in den Wellen: hier tummelt sich das
Beste vom Wellenreiten, auch gerne mal in einem Contest, von lokal bis
international. Die Wellen sind anspruchsvoll, weil meist
hoch, aber gut - halt episch, in der Bucht.
Kiter sieht man hier
eher nicht; nicht nur, um sich nicht mit den vielen Surfern ins Gehege zu
kommen, sondern auch einfach, weil der Berg an der nördlichen Seite für
Windabdeckung sorgt.
Dennoch ist Joaca
auf alle Fälle ein Besuch wert. Es ist einer der Plätze wo man auch mal
europäische Rucksack-Touristen antrifft, die sich an diesem "Geheim-Spot
für eingeweihte Traveler" in den Pousadas auf der Zufahrtsstrasse zum
Strand tummeln. Am Parkplatz des Strandes steht leider eine Plattenbau-Sünde
von einem Hotel, und auf der Klippe ein spektakuläres Anwesen eines
brasilianischen Millionäres, das er verbotenerweise ins Naturschutzgebiet
gebaut hat. Natürlich gibt es hier auch Surfshops der Marke Mormaii, und ein
paar Shaper mit ihren Produkten.
Man kann in den
Dünen drumherum Sandboarden
(Boards werden ausgeliehen- hab ich aber noch nie gemacht: zu ImPoSand) oder
sogar von der Lagune aus ganz durch die kleine Sandwüste zum Strand
laufen, die auch für die Thermik verantwortlich ist, die die Lagune zum Kiten
belüftet.
Der Marsch dauert
aber ca 1,5 Stunden, besser Wasser und festes Schuhwerk mitnehmen. Dafür wird
man mit exotischer Flora und Fauna belohnt.
Also: nur hier
bleiben europäische Touris gerne für Wochen.
Weiter nördlich den
Berg hoch und runter (mit einem spektakulären Mirante
auf die Lagune auf dem Weg) kommt man an eine kleinere Bucht: DER
Strand schlechthin von Floripa und "the place to be" für die
schicken Brasilianer: Praia
Mole. Gut bewachtes Parken
ist deshalb kein Problem, und die Parkwächter winken einem schon, wenn man auf
den Strand zu fährt.
Wildes Atlantic
Wasser mit hohen Wellen
machen den Strand förmlich berauschend und das Ziel für fortgeschrittene Surfer.
Es gibt auch Unterricht für Anfänger, aber dafür ist es nicht der einfachste
Spot. Zum Schwimmen gibt es ruhigere, sicherere Orte; aber die Bewachung durch
die Rettungsschwimmer ist sehr gut.
Die Strandbuden
dahinter sind sehr geschmackvoll in die Dünen gekuschelt. Es gibt sehr coole
Musik und sehr leckere Strandsnacks.
Hier kann man es auf
der Liege schon ein paar Stunden aushalten, wenn die Sonne scheint, und kein
Wind zum Kiten da ist. Vielleicht sieht man ja auch die Paraglider
reinrauschen, die sich in den Aufwinden um die umliegenden Berge zwirbeln, um
dann am Strand zu landen.
Gleichzeitig hab ich
hier die spektakulärsten Strapless
Kite Wellenritte gesehen, die mich dazu motiviert haben, auf ein
Directional umzusteigen.
Leider sind die
Bedingungen dafür sehr selten gegeben: durch die Windabdeckung der Bucht
braucht es etwas Nord-Ost, was nicht zum normalen Windsystem gehört, sondern
schlechtes Wetter vom Meer aus voraussetzt und scheint's eher im Herbst
passiert (ich hab's im März erlebt). Die Wellen werden dann auch sehr hoch und
haben viel Druck, double overhead kein Problem! Der Strand ist eigentlich
sicher, und man wird nicht auf's offene Meer gezogen, aber der Druck der Wellen ist sehr
stark, so dass Vorsicht geboten ist.
Ein kleiner,
flip-flop-tauglicher Trampel-Pfad von etwa 10 mins Richtung Norden durch die
Felsen bringt einen zum kleineren
Praia Galetha: sehr hübsch, weil ganz unbebaut und ohne Strandbuden. Die
nördlichste Ecke der Bucht bildet einen kleinen ruhigen türkisblauen Bade-Pool,
der viel sicherer ist als Mole. Nicht wundern: hier herrscht Freikörperkultur
wie in Warnemünde - vorallem unter den Männern, kölsche Jungs willkommen ;-).
Topless oder ohne
Badehose ist sonst sehr ungewöhnlich für Brasilianer, wenigstens der Fio
Dental, eine minimale String-Badehose für Frauen, sollte sein.
Praia Mocambique und Barra da Lagoa
Hinter Praia Mole
kommt man noch mal an der Lagune vorbei und fährt in das nächste kleine
Städtchen, das Zugang zum nächsten längeren Strandabschnitt bietet: Barra da Lagoa liegt am
südlichsten Punkt von Praia Mocambique. Hier beginnt nun das echte italienische
Flair von Floripa. Ein familien- und touristen-freundlicher Strand, der gute
Infrastruktur, und diverse Wohngelegenheiten dahinter hat. Schöne kleine
Pousadas und Hostels, die auch bei den Rucksack-Touristen beliebt sind. Hier
fliesst die Lagune in einem kleinen Fluss mit Hafen ins Meer, und man kann mit
dem SUP rausfahren, wenn man will.
Auch hier kann man
am Strand gut essen, und es gibt Eiscreme-Buden, und alles was man sonst noch
für den Strand-Urlaub braucht. Auch der kleine Supermarkt, die Pastelleria, der
Bäcker und die Fruteria sind alle nicht weit.
Am Strand gibt es
gute Surfschulen, die schönen Anfänger-Unterricht neben der Hafen-Mole geben,
wo nur kleine Schwipp-Schwapp-Wellen schieben - sehr geschützt und ein guter
Spielplatz.
Nur ein paar
Schritte auf den Strand drauf wird der Wellenritt schon schnell anspruchsvoller
und man sieht viele Locals in den 1-1,5 Meter hohen Wellen.
Sehr viel Platz und
wenig Gefahren-Quellen.
Auch beim
Spaziergang ist der Trubel des kleinen Ferien-Ortes schnell vergessen, denn
bald hat man nur noch den unbebauten
Wald des Naturschutzgebietes neben sich, und die Bucht erstreckt sich mehrere
Kilometer nach Norden. Hier befindet sich auch das berühmt Projekt Tamar zur Zucht von
Wasserschildkröten.
Dahinter gibt es
nördlich nur noch einen kleinen Zugang hinter dem Camping-Platz im
Naturschutz-Gebiet.
Dort ist auch ein guter
Einstieg für Kiten bei Nordwind. Aber man trifft nur auf ein paar wenige
Locals, und die Wellen drücken hier je nach Bedingung schon stärker. Der Strand wird bei Flut
auch sehr schmal, und die Start-Plätze sind nicht so einfach.
Ich finde, weil so
naturbelassen, ist das der eigentliche Geheimtip unter den Stränden in Floripa.
Der Norden
Hier beginnt die
eigentliche touristische Zone: dort wird das Klima gleich wärmer, und die
Infrastruktur ist auf die vielen Besucher um die Weihnachtszeit bestens
eingerichtet. Dort überfällt einen ein Rimini-Feeling.
Praia dos
Ingleses
Die Umgebung von
Ingleses ist gut bebaut, und die ruhige,
gut geschützte Badebucht eignet sich für einen kleinen Spaziergang mit
einem Eis oder Abendessen dahinter in den vielen Restaurants. Am Abend ist auf
der Strasse was los, und man kann so richtig wie an einem Urlaubsort üblich
Künstler mit verschiedensten Stilrichtungen, von Comic-Portrait bis Sprühkunst
bewundern.
Den Weg zur besten Eisdiele, die
nicht am Strand liegt, wissen nur die Locals ;-) (und jetzt natürlich ihr mit
diesem link). Hier gibt es frisch gemachtes Eis aus Früchten, die man nur in
Brasilien kennt.
Praia Brava und Lagohina do Norte
In Praia Brava muss
man mal gewesen sein, nur um es gesehen zu haben: Riesige Ferienanlage, wirkt
wie Mallorca, recht schick, vorallem für die Uruguayer gebaut, die hier auch
mit dem Auto hinfahren. Die Anfahrt
von Ingleses aus über einen hohen Berg ist mit einer sensationellen Aussicht.
Nur leider gibt's Bewässerungs-Probleme, zu viele Menschen auf zu engem Raum.
Der Strand ist topgepflegt. Ich hab einmal Kiten bei Nordwind probiert, hat
aber nicht getaugt, weil die hohen Felsen drumherum selbst bei Nord das ganze
zu böhig machen. Es scheint aber doch zu gehen bei Süd.
Lagohina
ist noch eine kleine nette
Bucht mit ruhigem Wasser und mit schönen Fischrestaurants, am Wochenende
und einem windfreien Tag angenehm für einen Strandausflug.
Praia do Forte
Windgeschützt,
ruhiges, türkisblaues, klares,
flaches Wasser, süsse kleine Strandbuden, schon wieder nach Osten
gerichtet. Man kommt über einen sehr steilen, schmalen Weg
mit dem Auto hin, aber dann darf man am Strand parken - bis die Flut kommt,
dann wird's schmal. Für den Ausflug mit der Oma am Wochenende und das echte
brasilianische Familienfeeling mit den Locals.
Den eigentlichen
Reiz macht das kleine
historische Fort oben auf dem Felsen aus, das den Eingang zur geschützten
Seite von Inseln und Festland bewacht hat - das Festland kann man von hier
sehen.
Jurere und Canasvieras
Jurere ist der Claim
to Fame für Floripa, den jede ordentliche brasilianische Celebrity - vom
Fussball-Spieler über den Soap-star- hat hier eine Mega-Strandvilla zum
Sylvester-feiern. Reich und schön ist hier angesagt. Daher kommt auch der gute
Ruf von Floripa als Sicher: die Mega-Häuser kommen ohne Zaun und Bewachung aus
- wo gibt's das sonst in Brasilien?
Man kann mal
durchfahren, um die ganze Pracht zu bewundern, und den natürlich perfekten
Strand mit Shopping
Mal gleich drauf. Zum Kiten völlig unbrauchbar.
Canasvieras ist dann
die nächste Mallorca-Style-Bucht,
sicher und ruhig durch seine nordwestliche, dem Festland zugewandte Lage mit
hoch gebauten guten Hotels für betuchte Argentinier und Uruguayer. Wassersport
sind hier die - nicht fahrtüchtigen - Piraten-Boote, auf denen man eine
abendliche Unterhaltungs-Show im Stile von Disneys Pirates of the Carribean
buchen kann. Zum Strand geht es durch kleine hübsche Mangroven.
Tina's Tip:
Puh, was
für eine Vielfalt! Und ich hab noch nicht alle beschrieben, es gibt 42 Strände.
Beim ersten Mal in Floripa hab ich nur Mocambique, Barra und Mole gesehen - und
Joaquina, glaub ich!? Die sind so schön, dass man damit auch schon 3 Wochen
tollen Urlaub machen kann. Der Norden ist nur was, wenn man Trubel vermisst.
Eine Zweit-Meinung
zu den Kite-Spots gibt's hinter diesem link - dachte ich, es gibt wohl keine
ordentliche Beschreibung aller Kite-spots mehr.
Wenn Ihr mehr als
diese Strandliste wollt, bitte kommentieren, dann schreibe ich noch einen
gerafften Beitrag nur über Kitespots auf der Insel
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